Nadia Budde: Eins zwei drei Vampir, Pappband, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2018, 20 Seiten, €13,00, 978-3-7795-0585-3

„Launisch fröhlich nett Skelett“

Vor 18 Jahren erschien das sensationelle Bilderbuch „Eins zwei drei Tier“ der noch unbekannten Berliner Illustratorin und Buchmarktdebütantin Nadia Budde. Begeistert wurde es von der Kritik und vor allem von Kindern aufgenommen, die die seltsam schrägen Tierfiguren und holpernden Reimereien liebten. Kein Buch wurde, einmal ins Herz geschlossen, so zerfleddert durch mehrmaliges Durchblättern, mit ins Bett nehmen und herumtragen, wie dieses. Ein absolutes Unikat nach wie vor im Meer der durchaus beachtenswerten Bilderbuchveröffentlichungen in Deutschland.

Übersetzungen des Bilderbuches, z.B. ins Englische, Portugiesische, Koreanische, Französische, Italienische, Polnische, Spanische und Galizische mit gleichem Erzählprinzip, drei Wortgruppen erklingen und dann reimt sich das letzte Wort und wieder beginnen mit dem Wort Reimreihen, deren letztes Wort sich auf ein Wort reimt usw., sind erschienen. Zeit ist ins Land gegangen, neue Bilderbuchprojekte folgten und nun hat Nadia Budde, längst etabliert, wieder nach dem alten Erzählprinzip ein Reimbuch vorgelegt.

Im neuen Pappbilderbuch werden keine Tiere vorgeführt und mit Reimworten ausgestattet, sondern großäugige Gruselfiguren. Skurril und humorvoll reihen sich die Monster von Tarantel über Skelett bis Monster unter dem Bett aneinander. Riesen in unterschiedlicher Bekleidung, Skelette in witzigen T-Shirts, Vampire mit ihren Lieblingseinhörnern und Ungeheuer von damals, gestern und heute entpuppen sich als ganz normale Monster von nebenan.

Die am Computer entworfenen gruseligen Ungeheuer, die am liebsten vor sich hin grinsen, machen Kindern keine Angst, ganz im Gegenteil. Sie regen zum Dichten und Herumblödeln mit Kindern ein.

Wunderbar leicht reihen sich die Wortkaskaden in „Eins zwei drei Vampir“ aneinander und regen dazu an, in den alten Bilderbüchern wieder nach „Eins zwei drei Tier“ zu suchen.