Ulf Nilsson, Gitte Spee ( Ill.): Kommissar Gordon: Der erste Fall, Aus dem Schwedischen von Ole Könnecke, Moritz Verlag, Frankfurt a.M. 2014, 112 Seiten, €11,95, 978-3-89565-288-2

“ ‚Ich krieg dich!‘, rief der Kommissar. In dem Moment merkte er, dass er festgefroren war.\“

Als alte, lebenserfahrene Kröte und Detektivchef des Waldes ist es nicht leicht, gerade im Winter seiner schwierigen Arbeit nachzugehen. Und dann kommt auch noch dieses aufgeregte Eichhörchen dahergerannt und behauptet, ihm wurden seine Nüsse, der überlebenswichtige Wintervorrat, gestohlen. Gordon muss nun wohl oder übel sein gemütliches Kommissariat verlassen und Außendienst schieben. Ärgerlich, dieser Bewachungsdienst der Vorräte mitten im Wald. Aber der Kommissar kann zurück im warmen Büro noch so viele Stempel auf seine Papiere drucken, die Ermittlungen gehen einfach nicht voran und beim Observieren bleibt er hilflos im Schnee stecken. Da muss Hilfe her, am besten jemand, der klettern kann so wie die kleine Maus. Allerdings hat der hungrige Nager eine Nuss gestohlen, aber darüber kann der mitfühlende Kommissar großzügig hinwegsehen.

Kurzerhand wird die Maus als Assistentin eingestellt und in die ermittlungstechnischen Details des Polizeiberufes eingeführt. Sie erhält einen Namen, Buffy, und lernt die wichtigen Dinge des Arbeitslebens kennen. Ziemlich wichtig sind der Stempel, die verschiedenen Muffinsorten, die die Kröte lustvoll auf den Tag verteilt mit Tee zu sich nimmt und der richtige Stuhl.

Gordon und Buffy ermitteln nun gemeinsam. Diebstahl ist ein schweres Verbrechen und muss bestraft werden. Doch wenn jemand Hunger hat, dann sollte man ein Augen zudrücken und ihm etwas abgeben. Damit ist das Eichhörchen natürlich nicht einverstanden.

Mit Energie und Einfallsreichtum widmet sich die neue Mitarbeiterin nun dem neuen Fall und kommt auf eine geniale Idee, da ist Gordon schon längst übermüdet und zu erschöpft, um den Dieben eine Falle zu stellen. Buffy jedenfalls verlässt sich auf die Tiere im Wald und Gordons Lebenserfahrung.

\“‚Man muss nicht alles verstehen‘, sagte der Kommissar. ‚Nicht, wenn man fühlt, dass alles richtig ist.’“

Eine komisch verdrehte Geschichte mit seltsamen Wendungen, Buchstabenverdrehereien, Wortspielen und frechen Dialogen erzählt der bekannte Autor Ulf Nilsson in seinem neuen Kinderbuch. Dabei spannt er ein seltsames Detektivduo zusammen, einen welterfahrenen, etwas schrulligen und ziemlich abgekämpften Polizisten und eine flinke, neugierige Maus, die am Beginn ihrer Karriere als Kriminalistin steht. Gitte Spee unterstreicht mit ihren Illustrationen den wunderbar trockenen Humor des schwedischen Autors.