Beate Maxian: Ein tödlicher Jahrgang, Goldmann Verlag, München 2023, 323 Seiten, €17,00, 978-3-442-49411-8

„Der Anblick, der mit Spezialitäten gefüllten Regale, erinnerte sie an ihre wahrhaftige Berufung: Menschen zu Genießern zu machen.“

Lou Conrad hat ihren Beruf als Kriminalinspektorin in St. Pölten an den Nagel gehängt und betreibt nun in der landschaftlich einfach traumhaften Wachau voller Weinberge ein gut gehendes Delikatessengeschäft. Mit ihrem Hund Michelin wohnt sie in einem kleinen Winzerhäuschen und könnte wirklich beschauliche Tage in Marienkirchen, wo jeder jeden kennt, verbringen. Es ist Herbst, die Weinlese steht an und alle im Ort stellen sich auf interessierte Touristen ein. Auch Lou hilft ihren Eltern, die Inhaber von Weinbergen sind, in der Wirtschaft.

Doch dann geschieht das Unvermeidbare, der allseits nicht gerade beliebte, aber sehr bekannte wie erfolgreiche Winzer, Markus Haller, wird erschossen. Schnell findet sich ein Tatverdächtiger. Haller war der Bienenzüchter Lorenz Krutz unsympathisch und so sollte dieser seine Bienenstöcke nicht mehr auf Hallers neu erstandenen Weinbergen aufstellen. Schnell gerät Lorenz auch ins Visier der Ermittlerin Verena Badinger, die Lou sehr gut kennt. Und dann ist da noch Fabio Gerber, der mit seiner Frau Mona, einer Freundin von Lou, in die Wachau als Gastwirt zurückkehrt, um hier ein neues Restaurant im Schlösschen zu eröffnen. Allerdings macht sich Fabio große Sorgen, denn Mona, die noch in Meran ist, scheint immer mehr Ausflüchte zu suchen, um nicht nach Marienkirchen zurückzukehren. Als dann auch noch ein Vertrag von Markus Haller an Mona adressiert mit der Post ankommt, bittet Fabio Lou, auch als erfahrene Polizistin, um ihre Hilfe. Hinzu kommt, dass Mona wie von Erdboden verschwunden ist. Lou ist eigentlich unabkömmlich, aber ihre Mitarbeiterin und Freundin Sigrid schmeißt den Laden auch allein. In gewisser Weise kann Lou das Befragen von Leuten, z.B. Lorenz nicht lassen und eckt natürlich bei ihren alten Kollegen dadurch an. Außerdem finden Fabio und Lou auf dem Vertrag an Mona eine Adresse von einem Weingut, bei dem sich Haller offensichtlich eingekauft hat, und bei dem sie ziemlich neugierig nachfragen, und ohne zu ahnen, dass sie in einem Wespennest herumstochern.

Auch wenn es zum Ende hin für Lou wirklich brenzlig wird, die fiktive Handlung konzentriert sich eher auf die malerischen Landschaften der Wachau und Südtirols und auf den Genuss von gutem Essen und vor allem herrlichen Weißweinen. Mögen die einzelnen Figuren, insbesondere im kleinen Ort interessant sein und sich zwischen Fabio und Lou etwas entspinnen, der Plot an sich ist nicht sonderlich spannend und die Auflösung auch kaum eine Überraschung.