Miriam Mann: Johnny Bonk und Rocketboy, Mit Bildern von Ulf K., Aladin Verlag, Hamburg 2015, 192 Seiten, €11,90, 978-3-8489-2056-3

„Am liebsten würde ich im Erdboden versinken oder die nächste Rakete zum Mond nehmen. Über diese Möglichkeit muss ich mal mit Luis reden.“

Sicher ist es klasse, einen Freund zu haben, der immer neue Ideen entwickelt, ungewöhnliche Interessensgebiete erkundet und einen Hund hat, auch wenn dieser so aussieht wie eine eklige Ratte. Johnny mag Luis, der in seinem bisherigen Leben schon fast alles war, Indianer, Robin Hood, Aquaman oder Sherlock Holmes. Momentan sind gerade die Weiten des Universums angesagt und Luis nennt sich Rocketboy. Und Rocketboy ist einer außergewöhnlichen Sache auf der Spur. Kann es sein, dass alle Menschen um ihn herum Aliens sind, also extraterrestrische Wesen? Johnny natürlich ausgenommen, denn seine Familie hat ihn, klarer Fall, adoptiert, um hinter die Geheimnisse der Menschheit zu gelangen. Denn eines ist sicher, wenn Johnnys Eltern und seine Schwester Hannah keine Aliens sind, dann haben sie garantiert einen Knall und der ist vererbbar, meint Luis.

Johnny kann seinem Freund nichts krumm nehmen, denn irgendwie stimmt es schon, dass seine Eltern nicht ganz richtig ticken. Seine Mutter als Produkttesterin für Nahrungsmittel setzt der Familie pausenlos irgendwelche ungenießbaren Gerichte vor, die nur Luis\‘ Hund Apollo ohne Protest verputzt. Allerdings wird er auch irgendwann krank davon.
Und Johnnys Vater hat sich ein Forschungssemester gegönnt, um eine Arbeit über die Werkzeugnutzung der Neandertaler zu schreiben. Allerdings geht bei den praktischen Experimenten so nach und nach das Haus zu Bruch.

Rocketboy jedenfalls setzt seine Studien fort und entdeckt, dass alle, außer natürlich er und sein Freund, in einer Alienwohnsiedlung leben und am verdächtigsten ist natürlich die Familie mit dem schönen Namen Erdmann. Am schlimmsten jedoch ist die „Furie“, die Nachbarin Frau Fuhrmann. Sie kann die Jungen überhaupt nicht ausstehen. Für die Spitznamen ist übrigens auch Luis zuständig. Allerdings mag Emily, die Nichte der Furie, Johnny schon ganz gern. Sie hat jedoch neuerdings eine Freundin, Nell, eine Austauschschülerin aus den USA. Nell wurde gleich am ersten Tag von Rocketboys Hund angefallen und ihre Sympathien für die Jungen halten sich in Grenzen. Johnny jedenfalls kriegt gar nichts mit und ist nur mit seinem Freund Luis und neuerdings auch mit dem Online-Kummerkasten seiner Schwester Hannah, die auf einer Klassenfahrt ist, beschäftigt. Da schreibt doch ein Mädchen namens Glühwürmchen von seinen Sorgen und die Jungen sind mit guten Ratschlägen zur Stelle. Eigentlich wollten die Jungs in Hannahs Zimmer ja nur nach Essbarem suchen, wie stinknormale Paprikachips.

Rocketboy und Johnny setzen sich nun ein neues Ziel, sie müssen endlich wieder etwas essen, dass wirklich schmackhaft ist. Und das heißt, sie müssen Johnnys Mutter auf ein neues Produkt zum Testen ansetzen, am besten für die Firma FuturTech. Ein Gerät, dass Zimmer aufräumt, wäre genau das richtige für die Jungen.

Als dann „extraterrestrisch tote Hose“ herrscht, ahnt Rocketboy, dass das nur die Ruhe vom Sturm sein kann. Die Alien-Invasion der Erde steht bevor.

Witzig, temporeich und vor allem völlig verrückt ist die Geschichte dieses Kinderbuches von Miriam Mann. Die Freundschaft der beiden Jungen hält so einiges aus. Auch wenn die Erde ohne Alien-Invasion sich ganz ruhig weiterdreht, geschehen genug seltsame Dinge, die die Fantasie der Jungen anregt. Immerhin ist Luis am Ende Techman und das bedeutet, neue Alltagsabenteuer winken. Und Johnny kommt dahinter, wer Glühwürmchen ist.