Donna Gephart: Tod durch Klopapier, Aus dem Englischen von Sabine Hübner, cbt, Random House Verlagsgruppe, München 2015, 288 Seiten, €12,99, 978-3-570-16341-2
„Ob Zahnstocher sich wohl selber die Hand küsst, wenn er sich eine ganz besonders fiese Wunde gemacht hat, so wie ich die Briefumschläge küsse, bevor ich sie wegschicke? Vielleicht waren wir echt nicht ganz dicht … „
Benjamin Epstein ist ein toller Junge. Seit dem Tod seines Vaters versucht er alles, um seine Mutter finanziell zu unterstützen. Er beteiligt sich mit kreativen Werbeslogan an allen möglichen Preisausschreiben und schwärmt besonders für das wunderbar weiche Exzellent-Klopapier. Als dieses gegen ein kratziges eingetauscht werden muss, da Bens Mutter viel zu wenig Geld verdient, ahnt Ben, dass die Lage ziemlich prekär ist.
Donna Gephart erzählt neben der Geschichte von Ben und seiner Mutter auch noch von der Entstehungsgeschichte des Toilettenpapiers und ergänzt den Text mit vielen kleinen Anekdoten.
Ben schreibt Briefe an dieToilettenpapier GmbH und erfährt so vom Preisausschreiben der Firma, die für den besten Slogan 10.000 Dollar auslobt.
Keine Frage, hier muss Ben alles geben, denn seine Mutter kann neben der Telefonrechnung nun auch nicht mehr die Miete zahlen. Eine Kündigung klebt für alle sichtbar peinlich an der Tür. Und dann steht auch noch Bens dementer Opa vor der Tür und bringt alles durcheinander. Er versucht das harte Klopapier in Wasser aufzulösen und nutzt dafür das Aquarium von Bens Lieblingsfisch Barkley.
Als dieser darauf das Zeitliche segnet, bricht für Ben alles zusammen.
Aber zum Glück hat er ja seinen besten Freund Zahnstocher und dessen freundlichen Vater, der immer viel mehr kocht als wirklich notwendig ist.
Zahnstocher liebt Horrorfilme und dreht diese auch mit Bens Hilfe. Beide Jungen beschließen, sich am Wettbewerb um das beste Kostüm im Medizinhistorischen Museum, dem Lieblingsmuseum von Zahnstocher, zu beteiligen.
Auch wenn diese Geschichte nach Sozialdrama klingt, sie ist es nicht, denn Bens Ideen, um irgendwie an Geld zu gelangen, sind wirklich rührend und manchmal auch verzweifelt erfolglos. Die Freundschaft zwischen Ben und Zahnstocher ist tief und manchmal veranstalten die Jungs Sachen, die einfach nur brüllend komisch sind.
Viel zu viel Verantwortung muss Ben übernehmen und das ist das gute, er zerbricht nicht daran, sondern wird immer stärker. Er gibt nie auf und das muss mit einem versöhnlichen Ende belohnt werden. Wunderbar ist auch die Beziehung zwischen der verzweifelten Mutter, die alles unternimmt um die Lage zu bessern und ihrem Sohn, den sie über alles liebt. Vielleicht bekommt Ben am Ende nicht das, was er sich erhofft hat, aber alles wird gut.
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