Marianne Cedervall: Schwedische Schwestern, Ein Fall für Pfarrer Samuel Williams, Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns, Dumont Buchverlag, Köln 2022, 397 Seiten, €20,00, 978-3-8321-8209-0
„War sie wirklich von jemandem vom Kloster vergiftet worden? Die Bewohner waren alle so hingebungsvoll, arbeiteten im Schweiße ihres Angesichts und glaubten so felsenfest an den Erlöser.“
Pfarrer Samuel Williams ist nicht unbedingt bei allen Gläubigen in Klockarvik beliebt. Einige Frauen aus dem Dorf fahren auch gern zehn Kilometer zum Kloster, in dem eine Gruppe, die sich Luthers Töchter nennt, leben. Hier hat sich eine Gemeinschaft von eher karg lebenden Ordensschwestern mit einem Pfarrer angesiedelt. Eine der Frauen, die oft im Kloster betete, war Agnes Busk, die sechsundsechzigjährige Freundin von Christin und Karin. Sie wird tot aufgefunden und schnell wird klar, dass sie nicht an Herzversagen, sondern einer Vergiftung verstorben ist.
All dies stellt sich heraus, als Pfarrer Williams sich zur Einkehr ins verschneite Kloster und zum Schweigen für eine gewisse Zeit entschieden hatte. In der Gemeinschaft der Ordensschwestern, unter ihnen auch eine Kinderbuchautorin, die jedoch unter Pseudonym erfolgreich Krimis schreibt und veröffentlicht, fühlt sich der Pfarrer sichtlich wohl, zumal er auch Helge Fredengren kennenlernt, einen wohlhabenden Schweden, der sich als Experte für Kräuter vorstellt. Zum Schweigen und vor Ostern Fasten hat sich Pfarrer Williams entschlossen, um sich über seine Gefühle endlich klar zu werden. Will er mit seiner schwangeren Freundin Marit künftig eine Familie gründen, zwei erwachsene Kinder hat er ja bereits, oder ist die Zuneigung für die Ermittlerin Maja – Sofie doch so stark, dass es nicht ehrlich wäre, der Vernunft zu folgen.
Doch nun trifft Pfarrer Williams Maja – Sofie erneut im Kloster, denn sie beginnt zu ermitteln und die Schwestern gehören zu den Verdächtigen, denn auch Christin ist nicht an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt, wie alle glaubten, sondern an der Vergiftung gestorben. Recht dubios verhält sich die dritte Frau im Bunde, die sozusagen noch lebende Karin. Alle drei Frauen kennen sich ziemlich lang, doch Agnes und Karin kennen sich schon seit Jugendtagen. Karins Eifersucht und ihre ruppige Art machen sie kurzzeitig verdächtig.
Pfarrer Williams wird seine Zeit im Kloster etwas verlängern, um vor Ort ein bisschen herumzuschnüffeln. Natürlich fragt er sich, wofür Schwester Maine Giftpflanzen im klostereigenen Garten züchtet oder was es mit Schwester Maudes mysteriösen Heiligenbildern auf sich hat.
Und dann taucht auch noch Danne Ylitalo auf, der sich an seiner Ex-Freundin Maja – Sofia brutal rächen will.
Nicht sonderlich aufregend liest sich dieser schwedische Krimi, in dem die Landschaft, die Ruhe des Klosters, die Vergangenheit der doch einst sehr irdisch lebenden Schwestern, aber auch die verschiedenen Kräuter mit giftiger Wirkung eine Rolle spielen. Wie sich
Pfarrer Williams am Ende entscheiden wird, ist eigentlich schon ziemlich lang klar.
Krimi für alle, die es nicht so brutal und aufregend lieben!