Alice Pantermüller: Superhelden fliegen geheim, Arena Verlag, Würzburg 2013, 164 Seiten, €9,99, 978-3-401-06825-1

„Karline seufzte. Sie musste erst mal selbst damit klarkommen, dass sie anscheinend plötzlich etwas ganz Besonderes konnte. Und das ist gar nicht so einfach, wenn man eigentlich ganz stinknormal sein möchte.“

Superhelden mit ihren Superkräften sind wieder angesagt. Karlines nach außen hin so normale Superhelden-Familie Lund jedoch muss im Geheimen agieren, denn niemand soll natürlich etwas von ihren überirdischen Kräften mitbekommen. Und wenn es gar nicht zu vermeiden ist, dann löscht Karlines Mutter nach den Heldentaten einfach alle Erinnerungen der Zeugen. Ärgerlich, denn den Ruhm heimsen danach immer die falschen ein.

Die 10-jährige Karline muss jedoch auf ihre magischen Fähigkeiten warten, nichts hat sich bisher bei ihr geregt. Ihre Schwester Adele kann sich in einen Kugelfisch verwandeln und Nick ist der schnellste Läufer aller Zeiten und natürlich können alle in der Familie fliegen. Aber Karline ist gar nicht traurig, dass sie immer noch normal ist, denn es reicht ihr schon, dass sie gegenüber ihrer Freundin Rose immer den Mund halten muss. Bis ja bis sie eines Tages bemerkt, dass ein Mitschüler ein Frettchen in seine Schultasche geklemmt hat und dieses jämmerlich um Hilfe ruft.
Alles klar, Karline ist eine Anima. Die stolzen Eltern können es gar nicht fassen. Allerdings wurde die letzte Anima von einem Tiger gefressen, aber das ist schon lang her.

Zur Freude gesellt sich in der Familie aber auch Kummer, denn Pangasius Puvogel, der selbst ernannte Superheldenforscher, ist in den Ort der Familie gezogen. Er ist wirklich anhänglich und hätte die Familie beinahe enttarnt. Jona Puvogel, ein schüchterner Junge und Sohn des angeblichen Wissenschaftlers, sitzt nun in Karlines Klasse. Da Jona sehr viel einstecken muss, fühlt sich die mutige Rose dazu berufen, ihm zu helfen. Aber Jona will eigentlich nur seine Ruhe. Jona, Rose und Karline freunden sich an und eines Tages lädt der Junge seine Klassenkameradinnen zu sich ein. Karlines Familie ist entsetzt. Karline um so mehr, denn sie entdeckt, wie weit der von sich eingenommene Forscher, Jona findet seinen Vater einfach nur peinlich, bereits hinter das Geheimnis ihrer Familie gelangt ist.

Aber dann wird der Superheldenforscher, der auf einer Insel lebt, entführt. Karline kann helfen und die Tiere befragen, wohin z.B. das Boot gefahren ist. Aber entweder stellen sich die Möwen ziemlich doof an, die Eichhörchen sind nur frech und haben keine Ahnung und viele Tiere, z.B. der freche Kater Zaratustra und sogar Karlines alter Hund Erna wollen für ihre Auskünfte immer irgendetwas haben, ziemlich eigenützig. Aber Karline ist ja nicht auf den Kopf gefallen, sie weiß, was zu tun ist.

Unterhaltsame, gut geschriebene Geschichte über anstrengende Eltern, den täglichen Familienstress und Entwicklungen, die Superheldenkinder nun mal durchmachen müssen und natürlich ein Plädoyer für die Freundschaft, die angebliche Feinde zu Freunden macht.