Robert Gold: Eleven Liars – In dieser Kleinstadt darfst du niemandem trauen, Aus dem Englischen von Sabine Thiele, Goldmann Verlag, München 2025, 368 Seiten, €14,00, 978-3-442-49511-5

„Angela Cash lag da bereits unter dem gerade fertiggestellten Gebäude begraben.
An wen auch Dani sich erinnert, es war nicht ihre Mutter.“

Der Journalist Ben Harper entdeckt bei seinem Weg nach Hause, dass das Gemeindehaus der Kirche St. Stephens brennt. In letzter Sekunde kann er die Tür einschlagen, damit eine eingeschlossene Person ins Freie fliehen kann. Doch diese verschwindet schnellstens und Harper kann nur die Feuerwehr rufen und sehen, dass die Person offenbar ein Messer gesucht hat. Doch dieses Messer wird von der Spurensicherung nicht entdeckt. Die Feuerwehr und die Polizei stellen Brandstiftung fest und im Fundament des Gebäudes finden sie eine eingemauerte Frauenleiche. Es ist Angela Cash, die Mutter von Constable Dani Cash, deren verstorbener Vater die Polizeistelle von Haddley einst leitete. Angela Cash verstarb angeblich bei einem Hausbrand vor dreiundzwanzig Jahren als Dani vier Jahre alt war. Offenbar wurde dem Opfer der Schädel eingeschlagen. Fragt sich natürlich, wer liegt nun im Grab von Angela? Bridget Freemann, die Vorgesetzte von Dani, verdächtigt Danis Vater des Mordes an zwei Menschen. Dani wird beurlaubt, und bitte Ben mit ihr zusammen, diese unglaubliche Anschuldigung zu entkräften. Für Dani sind Vater und Mutter Lichtgestalten, deren Beschmutzung sie nicht ertragen kann. Allerdings konnte der Vater der Tochter vieles suggerieren, was mit der Wirklichkeit nichts zu hatte.
Robert Gold lässt Ben Harper aus der Ich-Perspektive erzählen, alle Geschehnisse rund um Dani Cash werden aus dem personalen Blickwinkel berichtet. Parallel lernen die Lesenden Pamela Cuthbert kennen, eine fünfundsiebzigjährige, sehr einsame Frau, die sich nach ihrer verschwundenen Tochter Jeannie sehnt. Sie kennt die Leute in der kleinen Ortschaft, insbesondere den Pfarrer Adrian Whithers, der eigentlich gehofft hatte, auf dem Kirchengrundstück Cottages zu bauen. In Rückblenden erinnert sich Dani an ihren korrekten Vater, der für seine Arbeit gelebt hat und in den Ruhestand gezwungen wurde. Nur ein Jahr nach der Pensionierung ist der zum Alkoholiker mutierte Vater verstorben. Der Fall einer Bauunternehmerin und Drogendealerin hatte ihn an den Rand der Verzweiflung gebracht, da er nie lückenlos Beweise vorlegen konnte. Betty Baxter hat nun die Geschäfte an ihren Sohn Bertie übergeben. Ben beginnt zu recherchieren und überrascht den Pfarrer beim Koksen. Kurz danach wird er sich vom Kirchturm in den Tod stürzen.
Doch was steckt hinter den Machenschaften des Pfarrers, wo ist sein Sohn Luke, der damals am Bau des Gemeindezentrums beteiligt war und lebt die Tochter von Pamela vielleicht noch.
Dani fühlt sich immer mehr zu Ben hingezogen und würde ihrer lieblosen Ehe mit Mat, der seit einem Überfall im Rollstuhl sitzt. Als Polizist war er gemeinsam mit Dani bei einem Einsatz, als ein Täter ihn verletzte.
Wie alle Protagonisten in diesem Thriller auf die eine oder andere Weise miteinander zu tun hatten und haben, klärt sich in einem spannenden Showdown auf.
Routiniert erzählter Krimi mit zu vielen Querverbindungen und Geheimnissen, die in einem kleinen Ort eigentlich irgendwann ausgeplaudert werden.
Lesenswert!