Sophie Schmid: Opa und Paul hecken was aus, Nilpferd – Residenz Verlag, Wien 2013, 48 Seiten, €14,90, 978-3-7017-2110-8
„Habt ihr nichts Besseres zu tun, als ständig Frauen aufzugabeln? Mir hängt die Kuchenesserei schon zum Hals raus!“
Ja, und nun stehen gleich zwei Frauen, Inge und Lena, vor der Tür. Opa und Enkel Paul haben sie auf dem Spielplatz kennengelernt und eingeladen. Die Ältere soll Onkel Kurt gefallen und Lena ist eine tolle Spielkameradin für Paul, hofft er. Aber irgendwie läuft alles falsch, denn die Frauen von heute wollen Karriere machen und da ist einfach kein Platz für einen Mann. Als Paul mit Puppe im Arm am Küchenherd steht und Lena sich zur Arbeit aufmacht, kommt er bei diesem Spiel doch ins Grübeln.
Hintergrund der ganzen Frauen- und Kuchenaktion ist, dass der Opa von Paul beschlossen hat, dass Onkel Kurt endlich mal eine Freundin haben soll, denn „allein kriegt er das nicht hin.“ Meint der Opa. Frauen trifft man überall, zum Beispiel in der Bäckerei. Allerdings schlägt hier wohl eher das Herz des kugelrunden Opas beim Anblick der Kuchensorten höher. Hätte ja niemand ahnen können, dass die nette Verkäuferin ihre süßen Kuchenteilchen am liebsten allein aufisst. Paul hätte zu gern den Käsekuchen gegessen, aber dazu wird es bei keinem der vielen Nachmittage mit den unterschiedlichsten Frauen kommen.
Die Spielzeugverkäuferin sucht Paul nicht ganz uneigennützig für Onkel Kurt aus.
Aber er kommt gar nicht dazu, die gute Dame kennenzulernen, denn die hat nichts Besseres zu tun, als in dem Männerhaushalt für Ordnung zu sorgen. Sie schwingt mit zunehmender Verbitterung den Putzlappen und lamentiert in einer Tour, was offenbar viele Frauen, die bei Paul und seinem Opa eingeladen sind, gern tun. Ja, aber wo ist denn nun die Traumfrau für Onkel Kurt? Da verstehe einer das weibliche Geschlecht. Jede hat so ihre Eigenarten und zum Verkuppeln kommt der Opa erst gar nicht. Wunderbar komisch sind die beinahe aus dem Leben gegriffenen Figuren von Sophie Schmid mit ihren seltsamen Topffrisuren, ihrer fröhlichen Art und vor allem ihren herrlichen Grimassen zu allen möglichen Situationen.
Paul und seinen Opa kann so leicht nichts schocken, aber die Frauenversteher stoßen doch auch an ihre Grenzen und überlassen letztendlich dem Zufall und Onkel Kurt die eigene Wahl.
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