Nicci French: Mörderischer Freitag, Deutsch von Birgit Moosmüller, C. Bertelsmann Verlag, München 2015, 416 Seiten, €14,99, 978-3-570-10231-2
„Sie hatte ihr Zuhause verlassen, ihre Freunde, ihre Arbeit, ihre Sicherheit, die ganze ihr vertraute Welt. …. Sie hatte alles verloren, was sie sich im Lauf der Jahre aufgebaut hatte. Und wofür? Für nichts.“
Das englische Autorenduo und Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French legten mit dem Thriller „Blauer Montag“ den Auftakt zu einer geplanten achtteiligen Serie mit der Psychologin Frieda Klein vor. Nun sind sie bereits beim Freitag angelangt und so langsam geht der Stoff aus. Demzufolge muss wieder ein naher Bekannter von Frieda Klein, der Hauptfigur diese Reihe, genau am Freitag als Leiche gefunden werden. Frieda ist eine in sich gekehrte Mittdreißigerin, bodenständig, prinzipienfest, ziemlich beziehungsunfähig, zuverlässig und mit dem Beruf verheiratet. Sie nimmt sich Zeit für ihre Patienten, hört zu, konzentriert sich und trägt vieles aus den Sitzungen in ihr kleines gemütliches Haus. Sie ist in ihren Entscheidungen manchmal unberechenbar und rigoros. Frieda hatte sich von ihrem langjährigen Freund Alexander Holland, genannt Sandy, getrennt. Er wollte das Ende der Beziehung nie akzeptieren, aber Frieda blieb bei ihrer Meinung. Nun wurde Sandy mit einem Plastikband auf dem Frieda Kleins Name steht aus der Themse gefischt. Ihm wurde die Kehle durchgeschnitten.
Schnell einigen sich die leitenden Ermittler darauf, dass nur Frieda die Mörderin sein kann. Bei einer Hausdurchsuchung wurde das Portemonnaie von Sandy gefunden, obwohl er laut Aussage Friedas nie mehr in ihrer Nähe war. Frieda ahnt, wer der Mörder sein könnte und stößt beim Namen Dean Reeve bei der Polizei auf taube Ohren. Niemand will ihr glauben, dass Reeve seinen Zwillingsbruder ermordet und seine Identität angenommen hat. Aber Reeve, so muss Frieda feststellen, kann es nicht gewesen sein.
Es bleibt ihr nur eine Wahl, sie muss untertauchen und sich selbst auf die Suche nach dem Mörder ihres Ex-Freundes begeben. Auch wenn Frieda die Hilfe ihrer Freunde nicht annehmen will, die meisten helfen ihr.
Zu lang dreht sich die Geschichte im Kreis, zu lang wandelt Frieda von einem Versteck zum nächsten, ehe ihr ein Licht aufgeht und sie ahnt, wer hinter der ganzen Sache stecken könnte und selbst in Gefahr gerät.
Der Freitag ist leider kein gelungener Krimitag, denn die Spannung um Friedas Person flaut viel zu schnell ab und die Motive für die Tat sind ziemlich konstruiert. Schade.
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