Pernilla Gesén: Elsa! Elsa! Tausche Eltern gegen Hund, Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig 2012, 96 Seiten, €9,90, 978-3-941411-52-4

„Am liebsten würde sie einfach weiterrennen und alles hinter sich lassen, was ihr den Hals zuschnürt.“\r\n

Elsa hat nur einen einzigen innigen Wunsch, sie möchte unbedingt einen Hund umsorgen, einen lebendigen, versteht sich. Die bald Achtjährige denkt nur noch an Vierbeiner und nichts anderes. Dabei bekommt sie nicht mit, wie oft und wie laut sich ihre Eltern streiten. Alles was Elsas Mama macht muss schnell gehen, denn in ihrer Familie sind alle so schnell. Das mag an ihrer spanischen Herkunft liegen. Elsas Eltern, der Vater ist Schwede, haben sich in Spanien verliebt. Nun wohnen sie in einem Reihenhaus im schwedischen Västeras und irgendwie ist die Welt nicht mehr in Ordnung. Als Elsa und ihre beste Freundin Tora unabsichtlich die Eltern belauschen wird klar, dass sie nicht mehr zusammen wohnen wollen und sich scheiden lassen. Elsas Mutter hat einen neuen Job in Stockholm angenommen und Elsa zieht mit. Elsa ist wütend, sie wirft die Zahnbürsten der Eltern in die Toilette, sperrt die Mutter ein und tobt sich richtig aus. Immerhin verderben die Eltern ihr das erste Abschlussfest in der Schule. Außerdem reden die Eltern gar nicht richtig mit Elsa. Und dann muss alles wieder ganz schnell gehen. Elsa hat keine Lust ihre Stofftiere für den Umzug in die Kisten zu packen, sie geht lieber allein, was sie eigentlich gar nicht darf, mit ihrer Freundin schwimmen.

In Stockholm fühlt sich Elsa überhaupt nicht wie zu Hause. Der Nachbarsjunge ist doof und alles andere auch. Elsa lässt sich nicht einfach so von einem Ort zum nächsten verfrachten, sie beschließt, dass sie wieder nach Hause zurückzieht – nur sie allein und Stoffhund Lumpi. Doch wie kommt sie ohne Fahrkarte von Stockholm nach Västeras? Wie wird ihr Papa reagieren, wenn sie plötzlich vor der Tür steht?

Wenn sich Eltern trennen, dann bringt das besonders für die Kinder große Umstellungen mit sich. Elsa ist nicht gewillt, das einfach so hinzunehmen. Niemand redet mit dem achtjährigen Mädchen. Sie wird vor vollendete Tatsachen gestellt und soll funktionieren. Meistens fressen Mädchen ihren Kummer in sich hinein. Aber nicht Elsa, sie handelt und bringt ihre Eltern in arge Bedrängnis.

Eine realitätsnahe und vor allem ehrliche Geschichte mit Wiedererkennungseffekt, ohne falsche Gefühlsduseleien und mit einer starken Protagonistin hat Pernilla Gesén geschrieben.

Das macht neugierig auf mehr!