Daan Remmerts de Vries: Ein schwedischer Sommer, Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart, Sauerländer Verlag, Mannheim 2011, 118 Seiten, €11,95, 978-3-7941-7076-0
„Also dann: In Figeholm habe ich es zum ersten Mal gemacht. Genau – es.“
Lässig schauen die beiden 15-jährigen Freundinnen Hesther und Mo auf die Jungen aus ihrer Klasse herab und fremd sind ihnen die geschminkten und ständig von Sex labernden Tussies. Beide Mädchen zeichnen gern und fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich gemeinsam ihre Comics ausdenken, die nur so strotzen von Aggressionen und Gewalt. Die Erwachsenen sind entsetzt, wenn sie mal eine herumliegende Seite in die Finger bekommen. Hesther und Mo jedoch durchschauen ihre Eltern, ihr Schweigen, ihre unterschwelligen Machtkämpfe, ihre Frustration.
Es ist Ferienzeit und Mo beschließt mit ihren Eltern, dass Hesther sie nach Schweden an einen Waldsee begleiten soll. Alles läuft gut, die Eltern lassen die Mädchen in Ruhe und die treiben ihre vulgären Scherzen mit dem Verwalter der Ferienanlage. Die Idylle endet jedoch als die beiden Biologiestudenten Lars und Björn auftauchen. Plötzlich werden die Mädchen zu erbitterten Konkurrentinnen, denn beide sind von einer Sekunde auf die andere in den fantastisch aussehenden Lars verknallt.
Die Mädchen sind für den leichtfertigen Lars jedoch nur Sexspielzeug und Björn weiß das. Im letzten Moment kann sich Hesther seiner erotischen Anziehungskraft entziehen und erkennen, wer eigentlich der Richtige für sie ist.
Daan Remmerts de Vries lässt Hesther als feine Beobachterin in einem ironisch, lakonischen Ton ohne ein Wort zuviel von diesem unvergesslichen Sommer erzählen. Auch wenn sie vom inneren Gefühlschaos überwältigt wird, entscheidet sie sich fast intuitiv richtig. \n\nIn diesem Sommer hat sich für sie etwas verändert, sie ist erwachsen geworden.
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