Natale Ghent: Eierschlacht mit Furzkanone, Aus dem Englischen von Franziska Gehm, Deutscher Taschenbuch Verlag junior, München 2012, 267 Seiten, €12,95, 978-3-423-76056-0
„Du hast doch gesagt, du willst Rache.“ „Stimmt, aber ich will dabei nicht sterben.“
Keine Panik, niemand wird in dieser actionreichen, manchmal auch gefährlichen Handlung zu Tode kommen. Allerdings müssen die drei schrägen Vögel und dicken Freunde Pieps, Mücke und Knochen sich auf Eierpampe-Attacken, wilde Lacrosse-Überfälle und Blessuren einstellen. Schuld daran sind Larry Harry alias Furzkanone und seine beiden Kumpane, das sogenannte Deppen-Duo. In ihrem Baumhaus sind die schrägen Vögel und Außenseiter vor den Eierattentätern einigermaßen sicher. Hier klügeln sie auch ihre Erfindung aus, die sie beim Schulwettbewerb einreichen möchten. Einen Strich durch die Rechnung hat ihnen in den letzten Jahren immer nur Larry Harry mit seinen unlauteren Mitteln gemacht. In diesem Jahr jedoch will Pieps, der geistige Kopf der Jungengang, sich nicht von Furzkanone reinlegen lassen. Pieps, Mücke und Knochen sind alle elf Jahre alt, wohnen in der gleichen Straße und sind irgendwie Freaks. Pieps ist sehr clever und lebt allein mit seinem Vater, Knochen ist in seiner Art gerade und direkt und erträgt die schreckliche Dosenkochkunst seiner Tante und Mücke juckt sich ständig, isst gern und wird von seinen ebenfalls abgedrehten Eltern umsorgt. Knochen will in diesem Jahr nicht nur das 500 Dollar Preisgeld einstreichen, er hofft auch endlich auf Rache für alle Demütigungen, die Furzkanone ihm und seinen Freunden innerhalb und außerhalb der Schule angetan haben. Allerdings sind alle seine Rachepläne nebst Ausführungen bisher total schief gelaufen.
Egal. Ein neuer Plan muss her und der dreht sich um paranormale Wesen. Die schrägen Vögel wollen einen Geistermelder bauen und diesen in der alten Mühle ausprobieren. Hier haust laut der Legende von verschwundenen Kindern ein wahres Gespenst. Gleichzeitig sieht der Plan vor, Larry Harry und seinen Freunden so richtig Angst einzujagen.
Bevor jedoch das Gespenst und auch die Maschine ihren Auftritt erhalten, hat Knochen noch einen besseren Plan. Er will Larry Harry am Baumhaus schocken. Knochen soll der Lockvogel sein, Mücke das gruselige Gespenst, das herabschwebt und die Erzfeinde mit Honig einschmiert und hinterher federt. Pieps bildet die Nachhut. So weit so gut – doch der blöde Köter von Mücke und Knochens Ungeschicklichkeit lassen alles im Fiasko enden.
Die Mühle muss wieder als Feldforschungsobjekt für die Geistermaschine anvisiert werden. Mücke hat zwar die Hosen voll, aber es muss sein, zumal Knochen das Gespenst nicht gesehen, aber zumindest gehört hat. Ob nun wirklich ein Gespenst in der Mühle haust und wie die einfallsreichen Jungen sich letztendlich doch an ihren Widersachern rächen, das liest sich unterhaltsam und wird äußerst lebendig, komisch und in zahlreichen Dialogen erzählt.
Spannend an dieser Geschichte, die mit ihren witzigen Slapstick-Szenen überzeugt, ist die Eigenständigkeit der Jungen, die sich durch alle Probleme und Konflikte hindurchmanövrieren und immer sie selbst bleiben. Herrlich auch das Daumenkino, dass die seitenstarke Handlung begleitet.
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