Charlotte Habersack: Alle gegen Kalle, Tulipan Verlag, Berlin 2011, 155 Seiten, €12,95, 978-3-939944-75-1

„Langsam bezweifelte ich, ob ich überhaupt noch trainieren musste. So oft, wie ich in letzter Zeit auf der Flucht war.“

Den neunjährige Kalle tröstet die Schokocreme im Croissant und das in viel zu vielen Situationen, besonders in der Schule. Kein Wunder, dass Kalle sich wie ein einsamer, allerdings auch dicker Wolf fühlt, mit dem niemand befreundet sein möchte. Doch wie kann es geschehen, dass der blöde Finn und sein Busenfreund Konrad beliebt sind und andere Kinder, die einfach nur freundlich sind, nicht?
Kalle jedenfalls hört dem kleinen Arthur aus der zweiten Klasse zu als er weinend erzählt, dass seine Lehrerin sein neuestes Haustier, eine winzige Maus, mit einem Atlas erschlagen hat. Zum Trost schenkt Kalle dem traurigen Kind sein selbstbemaltes, noch gefülltes Hühnerei. Seine Oma behauptet: „Wenn du etwas erreichen willst, nimm dir 21 Tage Zeit und bleibe an der Sache dran!“ Mit Glück könnte ein Küken schlüpfen.
In 21 Tagen will die Familie von Kalle auch seinen Geburtstag feiern und das mit Kalles Freunden. Das Problem ist nur, es gibt keine. Niemanden.
Kalle und Arthur, die sich immer wieder über den Weg laufen, erkunden nun gemeinsam, was zu tun ist, damit man beliebt wird. Kalle hilft Arthur mit seinem Wunschhaustier und Arthur lässt sich etwas einfallen, damit Kalle Freunde gewinnt.
In 21 Tagen ist aber auch das Sportfest. Noch dürfen Kinder Disziplinen vorschlagen.
Kalle ist keine Sportskanone und so hat er wenig Chancen. Glaubt er. Um seiner Mutter den Gefallen zu tun, verteilt er seine Einladungskarten für die Feier an die Kinder, während sie im Sportunterricht sind. Wenn er seinen Namen nicht draufschreibt, vielleicht kommen dann doch einige. Aber weit gefehlt. Die Lehrerin erzählt, dass er auch am Sportfest Geburtstag hat und so wissen alle von wem die anonyme Karte in ihrer Schultasche stammt. Da Finn seine Einladung einfach auf den Boden wirft, eifern die anderen ihm nach. Ein schrecklicher Moment für Kalle.
Kalle und Arthur planen nun einen Aktion nach der anderen, um Kalle zu helfen.
Aber vieles geht schief, die Jungen streiten und beleidigen sind und vertragen sich wieder. Kalle benötigt ziemlich lang, um zu verstehen, dass auch ein jüngerer Freund ziemlich clever sein kann und mutig.
Am Ende, das wird nicht verraten, haben die beiden Jungen eine wirklich klasse Idee, denn sie finden heraus, was Kalle gut kann und sie entlarven den verlogenen Finn.

Charlotte Habersack hat eine unterhaltsame und zugleich gut beobachtete Geschichte über zwei Jungen geschrieben, die beide auf der Suche nach ihrem Glück sind.
Mag es im Leben nicht immer so geschmiert laufen, in der Literatur ist es auf jeden Fall erlaubt.