Beate Maxian: Tödliche Marillenzeit, Goldmann Verlag, München 2024, 366 Seiten, €17,00, 978-3-442-49591-7

„Sie schaute auf das Tachometer, siebzig Stundenkilometer, und sie wurde jede Sekunde schneller. Die Kurve kam näher und näher. Sie riss das Lenkrad im selben Moment nach rechts, als der Jeep gegen die Steinmauer krachte.“

Im neuen Krimi der österreichischen Autorin Beate Maxian bringt sich ihre Hauptfigur Lou Conrad so richtig in Gefahr. Die ehemalige Ermittlerin kann es einfach nicht lassen gemeinsam mit dem exzellenten Koch, Fabian Gerber, Spuren nachzugehen und Polizeiarbeit zu leisten, wobei beide als Privatpersonen gar keine Berechtigung dazu haben.
Jedenfalls wurde in der wunderbaren Wachau genau zur Erntezeit der Marillen die Obstbäuerin Marta Brucker erschlagen. Die Bewohner der kleinen Gemeinde Marienkirchen sind sofort der Meinung, dass das nur jemand von auswärts getan haben kann. Auch Lou Conrad ist entsetzt, zumal Marta ihre wichtigste Lieferantin für ihren Feinkostladen war. Immerhin sind die Wachauer Marillen beliebt, nicht nur die gelb – rote Frucht, sondern auch Marillenmarmeladen, Schnäpse und diverse Kuchensorten.
Alle stehen nun Kopf, die fast erwachsenen Kinder der Bäuerin, Katharina und Andreas und auch Martas geschiedener Mann Rainer. Zu lang hatte Marta mit ihrem jetzigen Ex-Ehemann und seinen Affären Geduld. Doch wo ist das Motiv? Warum tötete jemand offensichtlich im Affekt mit einem Spaten hinterrücks die Obstbäuerin? Hängt alles mit der Stornierung eines Gasthofes zusammen, der nachweisen konnte, dass Martas immerhin 1800 Marillenbäume, die angeblich nicht behandelt wurden, doch mit Pestiziden bearbeitet wurden? Oder geht es um für zwanzig Jahre gepachtetes Land vom alten nun leider dementen Schiller?
Auf jeden Fall hat die Polizei, auch die einstige Vorgesetzte von Lou Conrad, Chefinspektorin Verena Badinger, genug zu tun. Allerdings stellt sich heraus, dass Martas Ex-Mann gelogen hat und sich doch fast zur Tatzeit in der Nähe des Brucker-Hofs aufgehalten hat. Auch wenn Lou Conrad mit ihm kaum je Kontakt hatte, vertraut er sich ihr an. Denn auch Marta hatte so ihre Geheimnisse.

Beata Maxians Krimis bestechen durch die atmosphärisch gute Beschreibung der landschaftlichen Idylle, in der zwar hart gearbeitet wird, aber die Leute das Leben lieben, gut essen und trinken und sich um die Natur und ihren Heimatort sorgen. Ob aus Lou und Fabian nicht doch ein Paar werden kann, bleibt auch in diesem zweiten Band offen. Möglich ist alles. Sicher auch der nächste Mord in der wunderbaren Wachau!
Die Besprechung der ersten Bandes ist, bei Interesse, auf dieser Website zu finden.