Almut Baumgarten, Alexandra Junge (Ill.): Mucksmenschenstill, mixtvision, München 2012, 59 Seiten, €12,90, 978-3-939435-50-1

„Ihr Herz war ganz zerzaust, obwohl sie nicht mehr weinte.“

Eine Familie, eine Stadt, ein Land verfallen in einen tiefen Schlaf. Nur die Tiere sind munter und K, ein achtjähriges Mädchen, das bald neun wird. K heißt eigentlich Katharina-Marie, aber ihre Eltern und die Zwillingsbrüder nennen K nun mal K.
Zuerst erstaunt und dann unendlich traurig registriert das Mädchen die Veränderungen und sie erkennt, sie muss für sich ganz allein sorgen. Mit einem Hammer ausgestattet, fährt sie in den Supermarkt. Fenster einschlagen wird sie mehrmals in dieser ungewöhnlichen Geschichte.
Was tun, wenn man sich allein auf der Welt fühlt?
DVDs anschauen, Essen und dann?

Zum Glück läuft K ein Kaninchen zu, dass sie kurzerhand Max nennt. Sie baut ihm einen Stall und sorgt sich um das Tier.
Doch die Langeweile frisst sich immer mehr in ihren stillen Alltag. Eine Reise, vielleicht ans Meer oder aufs Land, wären eine Abwechslung. Aber dann sieht sie, dass Max ein weibliches Kaninchen ist und sechs Junge geboren hat. \r\nK eilt in die Bibliothek, lässt ihr geplantes Abenteuer ausfallen und beliest sich erstmal.
Jetzt hat sie eine Aufgabe und muss sich kümmern.
Ihr Geburtstag rückt immer näher. Wird sie ihn allein feiern oder geschieht das, was sie sich erhofft.

Das Ende bleibt offen. Es gibt keine Erklärungen, denn auch Radio und Fernsehstationen samt Mitarbeitern schlafen. \r\n\r\nIn ihrem modernen Dornröschenmärchen stellt die Dramatikerin Almut Baumgarten die Geschichte einfach auf den Kopf. Ihre Heldin muss nicht erlöst werden, sie muss sich selbst helfen und das ist für ein kleines Mädchen gar nicht so einfach.

Fantasievolles Gedankenspiel, was wäre wenn!