Petra Hammesfahr: Die Schuldlosen, Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 2012, 448 Seiten, €19,95, 978-3805250399
„Vielleicht musste man sich erinnern, um aufrichtig zu bedauern, was man angerichtet hatte.“
Vor Jahren ist ein Mord geschehen. Janice Heckler, die „Dorfmatratze“, wurde tot im aufgefunden. Ihr Mörder soll Alex Junggeburt gewesen sein. Er war zur Tatzeit sturzbetrunken und kann sich an nichts mehr erinnern. Aber in der kleinen Ortschaft trauen ihm, dem „Satansbraten“ alle alles zu. In der Vorgeschichte wird bereits von seiner verwirrten Mutter erzählt, die im hohen Alter nochmals nach dem Tod ihrer Tochter Alexa ein Kind zur Welt bringt. Alex wird wie ein Mädchen erzogen und alle schauen zu und reden. Alex ist ein verwöhntes Kind mit einem herzlosen Vater und einer wunderlichen Mutter, die jedoch für sein Auskommen sorgen wird.
Alex geht für diesen Mord an Janice in den Knast, denn seine Freundin Heike belastet ihn schwer.
Nun kehrt er nach sechs Jahren vorzeitig zurück und die Gemeinschaft ist in hellem Aufruhr, denn Alex hatte angedroht, er wolle sich an Heike rächen.
Nach und nach entblättern sich die Beziehungen der Figuren untereinander. Einst liebte Silvie Alex über alles, heiratete dann aber seinen besten Freund Lothar. Silvie glaubt nach wie vor an die Unschuld von Alex.
Alex hat eine Tochter Saskia. Immer mehr nähert er sich diesem einsamen Kind und zieht es mit seiner Liebe auf seine Seite. Heike hat die Tochter, da sie hart arbeiten muss, in die Obhut ihrer Schwester gegeben.
Aber dann liegt Heike tot in der Badewanne und Alex gerät wieder unter Verdacht.
Petra Hammesfahr hat einen routiniert geschriebenen Roman vorgelegt. Schwerpunkt ihrer Geschichte ist nicht unbedingt der Kriminalfall, sondern eher die Beziehungen der einzelnen Figuren, die sich hinter bürgerlich-sittsamen Fassaden verbergen und ihre bitteren Familiengeschichten. Weniger Detailversessenheit und eine Straffung der Handlung hätte dem durchaus unterhaltsamen Roman gut getan.
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