Inge Meyer-Dietrich: Geheimsache Daddy, Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2012, 171 Seiten, €9,99, 978-3-473-39837-2
„Unsere Suchmethode war bescheuert. Wir konnten ja noch ewig hinter irgendwelchen Lederjackenmännern herrennen. Ich hatte mich da in was reingesteigert.“
Vincent, der Ich – Erzähler, vermisst nichts so sehr wie seinen schon immer abwesenden Vater. Es existiert kein Foto von ihm, nur eine kurze Info über sein Aussehen. Und dann eines Tages ist er sich fast sicher, dass er ihn gesehen hat. Die Augenfarbe stimmt, die Haare und die kleine Zahnlücke bei den unteren Schneidezähnen. Nie erzählt die Mutter ein Wort über den Vater, nie verliert sie sich in Geschichten oder Erinnerungen. Als Vincent die englischen Krimis aus der zweiten Reihe hervorkramt, ist er fest der Meinung, dass sein Papa oder eher Daddy Engländer ist.
Auf der verzweifelten Suche nach dem Vater, der in brauner Lederjacke und Jeans nicht gerade markante Sachen trägt, hilft Vincent seine Freundin Malin.
Die Kinder laufen wie von einer Zauberhand geführt immer wieder Vincents angeblichem Vater über den Weg. Als die beiden in einem Seniorenheim den alten Justus Bomdahl kennenlernen und sich künftig etwas um ihn kümmern, stellt er ihnen Margarete vor. Sie, und da ist sich Vincent ganz sicher, saß mit seinem Vater auf der Bank. Immer im letzten Moment entwischt der Vater dem lauernden Vincent, auch auf seltsame Weise wie in einem James Bond-Film.
Letztendlich löst sich alles auf. Vincent hat sich nicht getäuscht und die Mutter muss endlich mit der Wahrheit herausrücken.
Leicht gestrickte Handlung mit wenigen Überraschungen und einigen ominösen Figuren – ein harmloses Kinderabenteuer mit Happy End – nicht mehr und nicht weniger.
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