Hilde Vandermeeren: Aktion Bernie raus, Aus dem Niederländischen von Eva Schweikart, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2013, 94 Seiten, €11,90, 978-3-8251-7856-7

„Ich warte den richtigen Moment ab. Und dann werde ich zuschlagen.“

Die achtjährige Leo hat ihren Vater nie kennengelernt, da er sich bereits vor ihrer Geburt aus dem Staub gemacht hat. Aber eigentlich ist das auch nicht so dramatisch, denn Leo und ihre Mutter haben eine gute Zeit auch ohne männlichen Beistand.
Wenn mal ein Mann bei Mama eingezogen ist, das ist Leos Erfahrung, dann versprach er viel und hielt wenig. Leo kennt das schon. Außerdem wurde sie angebrüllt oder einfach nur ignoriert.

Und jetzt hat Leos Mama wieder einen Mann, Bernie, getroffen. Mit Bernie will Leo gar nichts zu tun haben. Sie nimmt sich vor, ihn so schnell wie möglich aus dem Haus zu vertreiben. Dafür legt sie extra ein Heft an, um ihre Pläne festzuhalten.
Aber Bernie meint es wirklich gut mit dem Mädchen. Er ist sensibel und ignoriert Leo in keiner Situation. Er bringt sogar sein „Kind“ mit und das ist ein Anlass für ein erstes Missverständnis. Das „Kind“ ist der alte Hund Isabelle, der sich nach und nach mit Leo anfreundet. Alles läuft richtig gut, wenn Leo nicht immer mit ihren Sticheleien und frechen Antworten die Atmosphäre verderben würde. Aber Bernie nimmt sie immer in Schutz. Beim nächsten Missverständnis, man sollte einfach keine Gespräche belauschen, tickt Leo so richtig aus. Sie glaubt, dass Bernie sie beim Italienurlaub nicht dabei haben will. Rache ist süß. Leo verdirbt ihm seinen Geburtstag und bringt Bernie und die Mutter auf ziemlich fiese Weise auseinander.

Aber dann geht es Isabelle ganz schlecht und die Hoffnung besteht, dass sich alles aufklärt.

Hilde Vandermeeren erzählt ihre Geschichte ganz vom Kind her, denn Leo ist auch die Erzählerin. Ihre Erfahrungen mit Pseudo-Vätern ist einfach schlecht und so wehrt sie sich gegen eine neue Enttäuschung. Dass sie Bernie nicht gleich vertrauen kann, resultiert aus den vorangegangenen Erlebnissen. Die Aufmerksamkeit der Mutter und ihre volle Zuwendung muss das Mädchen nun mit einer anderen Person teilen. Das ist nicht so einfach und doch finden die drei am Ende zueinander.