Dave Cousins: Warten auf Gonzo, Aus dem Englischen von Anne Brauner, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, 304 Seiten, €19,90, 978-3-7725-2779-1
„Das schreckliche Gefühl beschlich mich, dass ich erst am Anfang eines katastrophalen Wochenendes stand. Das Schicksalsrad nahm Fahrt auf, G, und ich hatte keinen Schimmer, wie ich es irgendwie wieder abbremsen sollte.“
Marcus, der sich aber lieber Oz nennt, allerdings nicht nach dem Zauberer Oz, zieht mit Eltern und Schwester von London aufs Land, ins Örtchen Slowleigh. Auch wenn die Mutter ihm am ersten Schultag rät, nicht so arrogant zu sein, er wird ab jetzt in jedes Fettnäpfchen treten. Etwas herablassend äußert er sich zu seinem neuen Wohnort, schwerer Fehler. Und als er zu spät bemerkt, dass er den Rucksack seiner 17-jährigen Schwester gegriffen hat und ein BH auf dem Schultisch liegt, ist der Spott der anderen nicht weit. „Slips“ heißt nun sein neuer Spitznamen.
Aber Oz lernt einfach nichts dazu. Seine Nachbarin, Isobel Skinner, nennt er Psycho-Skinner und flieht erstmal vor ihrem Hund, dem „Biest“, auf den nächsten Baum.
Zu allem Unglück stellt er auch noch fest, das seine Schwester Megan schwanger ist.
Alles was Oz nun aus seiner Sicht aufzeichnet, schreibt er für Gonzo auf, denn so soll seiner Meinung nach des Baby von Meg heißen. Als Kris, der eigentlich abgelegte Freund von Meg in seinem Schrottauto auftaucht, ahnen die Eltern von Meg noch gar nichts. Er bekommt kalte Füße und flieht, obwohl er Meg ja eigentlich mitnehmen wollte.
Oz jedenfalls kann sich so gar nicht im neuen Dorf einleben. Als Ryan ihn mit nach Hause nimmt, weil Oz völlig durchnässt ist, macht Oz einen Riesenfehler. Ryan ist absoluter Fantasyroman-Fan. Er mag alle möglichen magischen Geschichten, zeichnet seine Helden und sich und seinen Opa, der aussieht wie Gandalf. Oz hat nichts besseres zu tun, als Handyfotos von Ryans Zimmer zu schießen. Noch ein schwerer Fehler. Oz verliert sein Handy an Halloween und schwups, sind die Fotos im Netz. Ryan ist stinksauer, und Oz einen guten Freund los.
Inzwischen sind auch die letzten, nämlich Oz‘ Eltern, aufgewacht und haben bemerkt, was mit Meg los ist. Alle, außer Oz, sind der Meinung, dass Meg zu jung für ein Kind ist. Doch Oz möchte Gonzo nicht verlieren. Und Meg, die sich längst belesen hat, schafft es nicht, ihr Baby abzutreiben.
Und dann steckt auch noch Oz‘ Vater dem Sohn, dass Isobel sicher in Oz verliebt ist. Zumal die beiden sich die ganze Zeit nur fetzen.
Langweilig wird es für Oz auf dem Land auf keinen Fall, denn er hat nur damit zu tun, alles was er so in den Sand gesetzt hat, wieder in Ordnung zu bringen – die Sache mit Ryan, mit seiner Schwester, mit Gonzo und vor allem mit Isobel.
Locker leicht liest sich diese Geschichte, in der es um Freundschaft, Liebe und vor allem um faires Verhalten geht.
Irritierend ist nur das Buchcover, denn irgendwie erwartet man durch die Springerstiefel eine völlig andere Geschichte.
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