Pascal Larroc: Tödliches Carcassonne, Ullstein Verlag, Berlin 2025, 366 Seiten, €15,99, 978-3-86493-355-4
„Alain wusste längst, dass er sie am Haken hatte. Julie zeigte viel zu viel Neugier und Interesse an ihm, als dass sein Angebot sie kalt ließe. Wobei er auch Verständnis für ihre Zurückhaltung hatte, immerhin kannten sie sich kaum.“
Alain Olivier, derzeit Inhaber des Restaurants Chez Isabelle und einstiger Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes, und Julie Saidi, Kommissarin in Toulouse werden zusammenarbeiten, denn beide wollen kürzlich begangene Morde an zwei jungen Menschen aufklären.
Untersucht Julie den Tod des Drogenschmugglers Brahim Abbas, so versucht Alain ohne jegliche Befugnisse nachzuweisen, dass der Tod der jungen Studentin Chloé Voltaire kein Unfall oder Suizid, sondern Mord war. Stürzte Chloé von den Ruinen am Château de Lastours in die Tiefe, so fand man Brahim im Canal de Midi mit einer Kugel im Rücken. Julies Kollege Benoit Tessier, der sich mit seiner Scheidung herumschlägt, hat wenig Lust auf eine Mordaufklärung, zumal der tote junge Mann aus einem berüchtigten Brennpunktviertel stammt. Zu gern möchte er den Fall an die Drogenabteilung abgeben. Doch Julie, die für ihren Verlobten von Paris nach Toulouse umgezogen ist und es bereits bereut, setzt sich durch und kann auch durch ihren arabischen Hintergrund viel vertrauensvoller mit der Mutter des Toten reden. Alain Olivier trauert immer noch um seine viel zu früh verstorbene Frau Isabelle. Doch er will seinem Freund Émil, dem Vater von Chloé helfen. Seit sie ihren neuen Freund, Jean Leroux den Sohn eines bekannten Milliardärs, hatte, zog sie sich immer mehr zurück. Der verwöhnte Sohn des Gründers von Leroux Aerospace, ein manipulativer Narzisst, an den jedoch auch Forderungen gestellt werden, verkehrt in dubiosen Kreisen, u.a. kennt er Serge Pujol, den Teilhaber des Clubs Bon Voyage, der angeblich ein guter Freund von Brahim war. Und hier entstehen die ersten Schnittstellen zwischen beiden Fällen. Doch was haben Kleinkriminelle mit den Superreichen zu schaffen?
Pascal Larroc ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der mit viel Liebe zum Detail seine Ermittler und Ermittlerinnen im beruflichen wie privaten Umfeld agieren lässt. Oftmals sind es wohl auch die Zufälle, die zu einem Fahndungserfolg führen. Im Hintergrund spielt auch Carcassonne als Touristenmagnet eine wichtige Rolle und die Frage, wie sehr die Geburt über Lebenswege entscheidet.