C.L.Miller: Mord an Backbord, Aus dem Englischen von Leena Fleger, Blanvalet Verlag, München 2025, 384 Seiten, €17,00, 978-3-7645-0855-5
„Seit zwanzig Jahren – im Grunde, seit Ed, sein früherer Partner, eine Akte auf seinen Schreibtisch gepfeffert hatte – war er dem Sammler auf den Fersen.“
Dieser ominöse Sammler führt seine illegalen Geschäfte wie ein erfolgreiches Unternehmen und handelt mit wertvollen antiken Gegenständen, die eigentlich in Museen und Ausstellungen ihren Platz finden sollten. Undercover fandet nun Phil, eigentlich FBI Agent beim Kunstdezernat, als Offizier auf einer Antikenkreuzfahrt Richtung Jordanien nach diesem kriminellen Sammler, der so wird gemunkelt, seine Geschäfte an seinen Nachfolger auf dem Schiff übergeben will. Zu dieser Kreuzfahrt war als Expertin auch Freya Lockwood eingeladen, doch jemand hatte sie wieder ausgeladen. Freya betreibt als Antikenfanderin nun den Laden ihres allseits bekannten Mentors und Experten für Artefakte Arthur Crockleford, der ermordet wurde.
Von dieser Geschichte erzählt C.L.Miller im ersten Band „Der falsche Vogel“.
( Die Besprechung findet sich in diesem Literaturblog: http://karinhahnrezensionen.com/lese24/c-l-miller-der-falsche-vogel/
Als dann jedoch im Lowestoft Maritime Museum ein Gemälde gestohlen wird, dass Arthur Crockleford gespendet hatte, und auch noch eine männliche Leiche unweit des Museums gefunden wird, muss Freya mit ihrer quirligen Tante Carole wieder ermitteln. Da sie gebeten werden, das Gemälde zu finden und sie wissen, dass Arthur mehrere Dossiers über verschollene wie wertvolle Kunstgegenstände zusammengestellt hatte, ahnen sie, dass ihr Gemälde, dass die Seeschlacht bei Schevenigen zeigt, auf dem Schiff MV Goldstar Curises, dem Antikenkreuzfahrtschiff, zu finden sein könnte. Sie steigen in Zypern zu, treffen ihren alten Bekannten Phil und das gefährliche Abenteuer kann beginnen. An Bord ist auch der unfreundliche Kurator Luke Drummond, die australische Eventmanagerin Laura, die tief in die illegalen Geschäfte verwickelt ist und mit einem der Händler, vielleicht sogar dem Sammler selbst, Chris Prince zusammenarbeitet und Bella, die ebenfalls als Kunstdiebin arbeitet. Freya und Carole entdecken das gestohlene Gemälde aus dem Museum in der illegalen nautischen Sammlung an Bord. Schaut man jedoch genau hin, dann sieht man im Gemälde seltsamerweise Arthur selbst am Ruder stehend. Die Ermittlerinnen hoffen auf Hinweise und wissen auch, dass es ebenfalls um eine sehr wertvolle Ming – Vase geht, die Chris Prince entwendet hat. Alle Kriminellen sind natürlich an den Dossiers von Arthur interessiert. Aaron, der brutale Freund der Hackerin Sky, hat sie sogar im Laden von Freya als Mitarbeiterin eingeschleust. Mit ihren IT-Kenntnissen konnte sie dem Verkauf schon sehr helfen, aber eigentlich soll sie sich auf die Suche nach den Schriften Arthurs machen.
Geheimnisvolle Treffen, Expertenvorträge an Bord, Exkursionen ins Ägyptische Museum und Petra in Jordanien, aber auch Zusammenstöße zwischen den Kriminellen und den Verfolgern und ein Mord an Bord sollen die Handlung vorantreiben.
Zwar lässt C.L.Miller Freya aus der Ich-Perspektive erzählen und Phil, Carole, Laura und weitere Personen aus der personalen Sicht, doch dümpelt die linear erzählte Geschichte mit all ihren Rätseln und Abgründen so vor sich hin und lang wird nicht deutlich, wer nun die Hauptakteure sind und in wessen Hände die illegale Sammlung gelangen soll. Auch wenn Freya angeschossen wird, wahre Spannung kommt nicht auf.
Leider nicht so aufregend und handlungsreich wie der erste Band!