Donna Malane: Dunkler als der Tod, Aus dem Englischen von Mechthild Sandberg-Ciletti, Deutscher Taschenbuch Verlag premium, München 2014, 286 Seiten, €14,90, 978-3-423-26041-1
„Und dann war sie nur Stunden, bevor sie zusammen mit Sunny ein neues Leben anfangen wollte, getötet worden. Ich hoffte von Herzen, dass dieses Verbrechen nicht ungestraft bleiben würde.“
Was geht in einer Mutter vor, die den Versuch unternimmt, ihre Kinder zu töten? Sind es Verzweiflung, Trauer oder gar zeitweilige Unzurechnungsfähigkeit? Karen wird dieses Verbrechen vorgeworfen. Im Drogenrausch hat sie vor sieben Jahren ihren fünfjährigen Sohn Falcon getötet. Die Tochter wurde im letzten Moment von einer fremden Person gerettet. Sunny, damals sieben Jahre alt, und Falcon saßen im Auto auf der Rückbank als die Mutter die Handbremse löste und das Auto ins Wasser gleiten ließ.
Kurz nachdem Karen nach sieben Jahren das Gefängnis verlassen hat, wendet sie sich an Diana Rowe, die auf die Auffindung von verschwundenen Personen spezialisiert ist.
Diana ist von Anfang an skeptisch bei diesem Fall, denn sie misstraut Karen. Aber Dianas Bankkonto ist leer und sie braucht diesen Auftrag. Sie reist von Wellington nach Aukland und macht sich auf die Suche nach Sunny. Karen möchte wissen, ob es dem nun vierzehnjährigen Mädchen gut geht. Karen hat im Gefängnis zu Gott gefunden und will, nachdem sie sich Gewissheit verschafft hat, mit ihrem Freund Manny in die USA gehen.
Diana ist nicht ganz bei der Sache, denn ihr Ex-Ehemann und Polizist bittet sie, das gemeinsame Haus zu verkaufen. Er hat eine neue Familie gegründet und benötigt das Kapital. Dianas Freund Robbie möchte nun mit ihr zusammenleben, aber sie ist sich nicht so ganz sicher, wie es weitergehen soll.
In Aukland kann Diana im Haus der kürzlich verstorbenen Mutter von Karen wohnen. Dort lernt sie auch den charismatischen Ned, Karens Stiefbruder kennen.
Diana findet das Mädchen ohne Probleme, stößt aber auf eine Mauer von Misstrauen und Aggressivität. Seltsam ist, dass Justin, der ehemalige Ehemann von Karen, so heftig auf Diana und Karens Bitte um ein Treffen mit der Tochter reagiert. Er hat die junge Selena geheiratet und noch ein Kind gezeugt, Neo. Justin betreibt mit seiner Frau ein Fitnesscenter und einen Online-Handel. Beide leben jedoch weit über ihre Verhältnisse und so vermutet Diana eine weitere Einnahmequelle. Einst gelangte Karen durch Justin an ihre Drogen. Bei der zweiten Begegnung entscheidet sich die stark pubertierende Sunny, zur großen Verwunderung Dianas, für ein Treffen mit ihrer Mutter. Als dieses arrangiert ist, sind alle anwesend, nur Karen fehlt. Diana kann es nicht fassen, denn sie hatte den Eindruck, dass sich Karen sehr auf diese Begegnung mit ihrer Tochter gefreut hat und viel zu viele Hoffnungen hegte.
Als Diana Karen dann aufsucht und erstaunt ist, in welch luxuriöser Umgebung sie lebt, muss sie feststellen, dass ihre Klientin tot ist. Aaron Fanshaw von der Kriminalpolizei übernimmt den Fall, aber letztendlich wird Diana herausfinden, was wirklich geschehen ist. War es Mord oder doch ein Unfall?
Eins ist klar, von Anfang an kann man nicht glauben, dass Karen ihre Kinder in voller Absicht töten wollte. Dass ihre verhängnisvolle Sucht die Kindheit von Sunny und Falcon zerstört hat, erzählt Sunny berührend in ihren Aufzeichnungen, die kursiv in die Geschichte einfließen.
Wer letztendlich schuldig an Karens und Falcons Tod ist, wird nach und nach von Diana glaubwürdig aufgeklärt. Als Personensucherin und auch Ermittlerin ist Diana eine überzeugende, durchaus sympathische Hauptfigur, denn sie zweifelt, schaut hinter die Fassaden und hat einen herrlich trockenen Humor. Etwas überlastet wirkt die Geschichte jedoch durch eine Nebenhandlung. Dianas drogensüchtige Schwester wurde ermordet und die Täterin teilte mit Karen die Zelle und vermittelte auch die Begegnung zwischen Karen und Diana.
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