Anna, Max und das Schneewunder

Nina Petrick, Regina Kehn ( Ill.)

Lesestufe B ab 7 Jahren und für Fortgeschrittene, Tulipan Verlag, Berlin 2010, 48 Seiten, �7,95

�Schnee lass dich nicht lange bitten, komm herbeigeritten.�

Wenn die Indianer mit ihren Tänzen die Natur beeinflussen können, dann wird das sicher auch nicht schwer sein, den Schneegott an der Küste um wei�e Flocken zu bitten. Das hoffen Anna und Max und bereiten für ihr Beschwörungsritual gleich mal eine kräftige schneewei�e Pampe aus Milch, Salz, Mehl und natürlich Reis an. Gut vergraben sollte mit entsprechendem Spruch dem Schneewunder nichts mehr im Wege stehen. Doch so schnell wirkt der Zauber nicht und Max ist sauer, denn nun hat er die Wette verloren und muss für einen Tag Annas Diener sein. Als er dann bemerkt, dass es am nächsten Tag doch schneit, greift er zu einem Trick, um Anna zu überlisten. Allerdings schneit es nun ununterbrochen und der kleine Ort am Meer, in dem die Kinder wohnen, hat noch nie so eine wei�e Pracht gesehen. Allerdings streiken die offensichtlich nicht gut gewarteten Heizungen in fast allen Häusern und nach und nach finden sich die Bewohner in der Pension Glücksblatt mit oh, Wunder, gut funktionierender Heizung ein, die Annas Eltern führen. Max und Anna sind überzeugt, ihr Schneewunderritual mit Reis und Tigerzahn hat diesen eisigen Jahrhundertwinter heraufbeschworen.

Da Weihnachten vor der Tür steht, können nun alle Kinder und Eltern des Ortes gemeinsam in der Pension feiern. Und, was ist schöner als eine gemütliche Feier mit Gesang und zum Teil auch improvisierten Geschenken.

Nina Petrick hat sich für ihre Zielgruppe eine sprachlich überzeugende, leicht lesbare, moderne Weihnachtsgeschichte ausgedacht, die ohne Verklärung und die typischen moralischen Zeigefinger, die gerade um die Zeit des heiligen Festes gern gehoben werden, auskommt. Regina Krehns Illustrationen verschmelzen mit dem kurzweiligen Text und erzählen die Geschichte ohne Weihnachtskitsch locker weiter.