Sex and the City - The Movie

Sex and the City: The Movie

Verleih: Warner Bros. Picture Germany / Start: 29.Mai 2008

Wer Sehnsucht nach den vier New Yorkerinnen aus der Serie � Sex and the City� hatte, wird, um es gleich vorauszuschicken, leidlich enttäuscht. Der Spagat zwischen wo-will-ich-hin-wenn �ich�40-bin und nichts-ist-mir-wichtiger-als-Schuhe geht auch als Komödie nicht auf.

Nur vier Jahre sind seit dem Ende der wohl erfolgreichsten amerikanischen Serie gleichen Titels vergangen. Viel wurde gemunkelt, warum der geplante Kinofilm nicht zustande kommen konnte. Nun ist er da und Carrie, Samantha, Charlotte und Miranda sehen ( mit oder ohne plastische Chirurgie) strahlend aus wie eh und je. Doch es fehlt der Biss, der Sarkasmus, die Lebenslust und vor allem die nie vulgär klingenden Gespräche und Männerattacken der Frauen in angesagten Cafés oder New Yorker Restaurants, die so nah am Leben sind, dass man sie sich nicht ausdenken kann. Wie schaumgebremst, kurze Lichtblicke erinnern an den ungezogenen Charme der ersten Serienstaffeln, agieren die Figuren vor der Kulisse New Yorks, die zu Stereotypen geworden sind. Aufgefächert wird das Leben der vier Freundinnen � die zwischen den Labeln tanzende Bestsellerautorin Carry, die naive Hausfrau und Mutter Charlotte, die hart arbeitende Miranda oder die sich in Malibu langweilende Samantha. Jede darf ihre Problemchen vor sich her tragen und im Laufe der langen zweieinhalb Stunden, auch zu sehen als eine Werbeveranstaltung der angesagtesten teuren Marken, durchspielen. Carrie plant ihre glamouröse Hochzeit mit Mr.Big, der nun auch einen Namen haben darf und erkennt nicht, dass der smarte Bräutigam beim dritten Mal den durchgestilten Rummel scheut. Miranda kann als gestresste Anwältin ihre Traumrolle als liebende Ehefrau in Brooklyn nicht erfüllen. Ehemann Steve sucht sich einen One-Night-Stand. Allerdings stammelt er danach das Geständnis als hätte er wie ein Kind etwas gestohlen und beteuert nun seiner Mutter, das es nie wieder vorkommen würde. Die Paare trennen sich, ziehen wieder in alte Wohnungen ein als sei dies alles gar nichts. Es wird umarmt, geweint, wieder umarmt, hysterisch geschrien und vor allem schauen sich alle an als würde gleich der Abspann folgen. Doch der lässt auf sich warten.

Wie soll man leben? Eine Frage, die immer wieder durchexerziert wird und zu keinem Ergebnis führen kann. Carrie benötigt eine Lesebrille, Samanatha wird dick, Charlotte pflegt wie immer ihre Vorurteile und Miranda steckt alles weg als sei es gar nichts. Mr. Big taucht, das Strickmuster funktioniert auch in dieser Komödie, am Ende auf und heiratet seine Angebetete ohne gro�es Publikum. Schade, dieser Aufguss ist eine Enttäuschung.

Empfehlenswert ist er nicht, was nicht hei�t, dass man sich nicht die ersten Staffeln von �Sex and the City� immer wieder anschauen sollte, denn die haben diese anarchische Stimmung fern jeglichen Feminismusgetues und sind doch so erfrischend und voller Witz.