Jeder professionelle Rezensent erhält im Frühjahr und Herbst ganze Berge von Neuerscheinungen. Nur ein geringer Bruchteil der aktuellen Bücher wird in Zeitschriften oder Rundfunksendungen besprochen.
Im Laufe der Zeit hat sich gerade im Kinder- und Jugendbuchbereich der Anteil an rezensierten Titeln verkleinert und Kritik ist kaum gefragt.
In dieser Website soll eine Auswahl an aktuellen Büchern präsentiert werden, die der Rezensentin Karin Hahn positiv oder negativ aufgefallen sind.
Karin Hahn ist Mitglied in der Jury "Die Besten 7 – Bücher für junge Leser“. Das ist eine Bestenliste für Kinder – und Jugendliteratur, die monatlich im Auftrag vom Deutschlandfunk und Focus zusammengestellt wird.
Sie arbeitet als Journalistin für die Sender Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk, schreibt für die Leipziger Volkszeitung, die Fachzeitschrift BuchMarkt und rezensiert Kinder- und Jugendbücher, Hörbücher und Kinofilme. Als Produzentin und Regisseurin war sie an der Veröffentlichung der Hörspiele "Alice im Wunderland" und "Der Wind in den Weiden" beteiligt. Karin Hahn ist verheiratet, hat einen Sohn und wohnt in Berlin.
Mr. Magoriums Wunderladen
Regie: Zach Helm, Universum FilmEin Wunder in der Stadt ist dieses bunte Häuschen voller Magie. Der Inhaber Mr. Magorium ( Dustin Hoffman), der nicht nur eigenartig gekleidet ist, sondern auch seltsam spricht, ist bereits 114 Jahre alt. Unglaublich auch das Inventar seines Ladens – da führt das Spielzeug ein eigenwilliges, abenteuerliches Leben und hört nicht immer auf den Eigentümer. Da drängen sich keine elektronisch sinnlosen Erfindungen für Kinder in den Vordergrund, sondern Ball ist Ball und Puppe ist Puppe. Doch Mr. Magoriums Zeit ist um. Er möchte den Laden an Molly Mahony, eine junge Frau, die wunderbar Piano spielen kann, weitergeben. Aber Molly fühlt sich dieser Aufgabe nicht gewachsen. Auch der Wunderladen, der eine eigene Seele hat, protestiert. Molly sucht verunsichert nach anderen Perspektiven im Leben, denn sie spürt nicht die Magie, die Mr. Magorium in jeder Sekunde ausstrahlt und so seinen Laden für alle verzaubert.
Die vielfältigen Spezialeffekte mit dem altmodischen Spielzeugen, ob aus Plüsch, Metall oder Gummi, die den Film so attraktiv machen, können nicht mehr getoppt werden. Auf der Strecke bleibt allerdings die Story, die für Kinder wenig unterhaltsam ist. Denn die dialoglastigen Debatten der Erwachsenen langweilen im Laufe der Geschichte, die auch an Fahrt verliert. Das glückliche Ende ohne Überraschungen ist auch für den ungeübten Kinogänger von vornherein voraussehbar. Schade.