Elizabeth George: Wer dem Tode geweiht

Ein Inspector-Lynley-Roman, gekürzte Leseung, Gesprochen von Sabine Postel

Random House Audio, 8CDs, 560 Minuten, �24,99

� Die Wahrheit raste wie ein Express-Zug auf sie zu. Er pfiff: Närrin, Närrin.....�

"Wer dem Tode geweiht" ist der 16. Inspector-Lynley-Roman. Die gekürzte Hörbuch-Version wird von der �Tatort�-Kommissarin Sabine Postel gelesen. Sie gibt jeder Figur ihre ganz eigene Stimme, schauspielert, besonders bei den unterschiedlichen Frauenfiguren, was das Zeug hält und wird nur still und nachdenklich, wenn es um die Ermordung des kleinen John und seine kindlichen drei Mörder geht. Diese unglaublich grausame Tat, die auf einen wahren Fall zurückgreift, steht am Anfang etwas zusammenhanglos neben dem aktuellen Mord an Jemima Hastings, deren Leiche auf einem Friedhof im Norden Londons gefunden wird. Der neue Superintendent, Isabelle Ardery, beginnt mit Schwung und einer gro�en Portion Ehrgeiz die Ermittlungsarbeiten und verbirgt ihre Unsicherheit in kleinen Fläschchen Alkohol, die beruhigend in ihrer Tasche immer dabei sind. Nach einigen Schlappen versucht Isabelle Ardery Thomas Linley, der sich nach dem Tod seiner Frau aus dem Polizeidienst zurückgezogen hatte, wieder ins Boot zu holen. Niemand ist darüber mehr begeistert als Barbara Havers, die wie immer bei der Motivsuche ihre ganz eigenen Wege geht und wei�, dass Linley sie decken wird. Ein Kreis Verdächtiger wird schnell ermittelt, zumal ein Ex-Freund, Gordon Jossie, Jemima Hastings verzweifelt gesucht hatte und schnell klar wird, dass in seiner Biographie irgendetwas vertuscht wurde. Isabelle Ardery, deren eigenmächtige Schlu�folgerungen und Entscheidungen ihre Mitarbeiter eher den Kopf schütteln lassen, steht enorm unter Erfolgsdruck. Schnell fixiert sich die Karrierefrau auf einen psychisch gestörten Mann, der sich offensichtlich zur Tatzeit auf dem Friedhof aufhielt. Vernehmen kann sie ihn nicht, denn bei einer Verfolgungsjagd durch die Polizei kam es zu einem schweren Unfall.

Aber so einfach, und das wissen Linley und Havers, ist der Fall nicht. Viele Spuren versanden schnell, zum einen durch handfeste Alibis, zum anderen durch die unrühmlichen Aktionen eines sadistischen Polizisten. Immer enger schlie�t sich der Kreis um den geheimnisvollen Gordon Jossie und doch stimmt mit seiner neuen Freundin, die ein Doppelspiel treibt, so einiges nicht.

Zwischen Thomas Linley und Isabelle Ardery, der das Alkoholproblem seiner neuen Chefin sehr schnell durchschaut, entspinnt sich eine wenig überzeugende enge Beziehung, die vielleicht den einzigen Schwachpunkt in der Handlung darstellt.

Raffiniert komponiert, psychologisch und sozial genau und vor allem mit einem überraschenden Schluss, der kurz innehalten lässt, überzeugt dieser neue Linley-Roman aufs Neue.