Julia Friese ( Ill.), Christian Duda: Schnipselgestrüpp

Bajazzo Verlag, Zürich 2010, 44 Seiten, �14,90

Der Junge hat sich wie seine Eltern damit abgefunden, dass sie keinen �Geldschei�er� besitzen, aber dafür einen Fernseher, der täglich läuft. Gleichgültigkeit, Passivität, Arbeitslosigkeit � ein Kreislauf, dem der Junge entkommt, denn in seinem Zimmer liegen Zeitungen, statt Teppichboden. Das klingt im ersten Moment etwas lieblos, ist es aber nicht.

Bilder, Schlagzeilen, Informationen stehen dem Jungen zur Verfügung, die Licht in seinen tristen Alltag bringen. Er schneidet alles Interessante aus und spielt damit. Er pinnt die Illustrationen an die graue Wand und auf einmal wird sein Zimmer farbig.

Mit Kohlestift und sparsam, aber auffallend eingesetzten Aquarellfarben entstehen in Collagetechnik die vielfältigen Bildkompositionen von Julia Friese. Von Seite zu Seite gewinnen sie an Dynamik und Spannung.

Die Gottesanbeterin hat es dem Jungen, dem Vater und dem Leser am meisten angetan, sie wird zum Mittelpunkt einer ausgelassenen Fantasiegeschichte.

Alltag und Spiel des Kindes durchdringen einander und bringen Farbe in die Tristesse des Familienlebens, dem der Junge und die Eltern entfliehen können, wenn sie nur wollen.