Jeder professionelle Rezensent erhält im Frühjahr und Herbst ganze Berge von Neuerscheinungen. Nur ein geringer Bruchteil der aktuellen Bücher wird in Zeitschriften oder Rundfunksendungen besprochen.
Im Laufe der Zeit hat sich gerade im Kinder- und Jugendbuchbereich der Anteil an rezensierten Titeln verkleinert und Kritik ist kaum gefragt.
In dieser Website soll eine Auswahl an aktuellen Büchern präsentiert werden, die der Rezensentin Karin Hahn positiv oder negativ aufgefallen sind.
Karin Hahn ist Mitglied in der Jury "Die Besten 7 � Bücher für junge Leser�. Das ist eine Bestenliste für Kinder � und Jugendliteratur, die monatlich im Auftrag vom Deutschlandfunk und Focus zusammengestellt wird.
Sie arbeitet als Journalistin für die Sender Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk, schreibt für die Leipziger Volkszeitung, die Fachzeitschrift BuchMarkt und rezensiert Kinder- und Jugendbücher, Hörbücher und Kinofilme. Als Produzentin und Regisseurin war sie an der Veröffentlichung der Hörspiele "Alice im Wunderland" und "Der Wind in den Weiden" beteiligt. Karin Hahn ist verheiratet, hat einen Sohn und wohnt in Berlin.
Nadia Budde: Unheimliche Begegnung auf Quittenquart
Peter Hammer Verlag, Wupptertal 2010, 32 Seiten, �13,90
�Wir sind nicht allein.�
So stellen wir uns die Bewohner eines anderen Planeten, sagen wir, er hei�t Quittenquart, vor: grüne Körper, spitze Ohren und Antennen auf dem Kopf. Oder eher runde riesige Leibermonster mit Ohren wie Hörrohre. Oder sind es doch eher rote Typen mit drei Augen und mit Nasen wie Trompeten. Oder wuschelige, schmusige, gro�äugige wie gro�maulige Wesen oder oder oder.....
All diesen au�erirdischen Bewohnern irgendwo im Universum begegnen nun die drei grünen Wesen, die einfach mal Lust auf ein Begegnung der dritten Art haben und ihren Planeten Quittenquart erkunden. Zu langweilig ist die karge Sitzecke mit Glotze. Doch was geschieht denjenigen, die ausziehen um die Welt zu erkunden? Sie werden abgeschmust, es wird mit ihnen gelacht, sie haben ein bisschen Angst, allerdings grundlos, sie geraten in eine bunte Orgie und dann wird es wirklich unheimlich, denn auf einmal stehen da drei Astronauten, die ebenfalls alles schon erlebt haben genauso wie die drei Grünlinge.
Hätte man doch zu Hause hinterm warmen Ofen bleiben sollen? Nein, natürlich nicht, denn Neues erfährt man doch nur, wenn man den Kopf über den Tellerrand steckt.
So klar wie diese Botschaft sind auch die Bildkompositionen aus verrückten Fantasiewesen, die am Computer entstanden sind. Alle Gefühle spiegeln sich in den Gesichtern der Weltallmonster, ihrer Körpersprache und dem hintergründigen Witz in den Gesten.
Ein gro�er Spa� für alle, die neugierig sind und die Welteroberung noch vor sich haben.