Quentin Blake, John Cassidy: Zeichnen für verkannte Künstler

Antje Kunstmann Verlag, Aus dem Englischen von Ruth Keen, Lettering für die deutsche Ausgabe: Axel Scheffler, 106 Seiten, �14,90

� Uns interessiert weniger die äu�ere Erscheinung einer Sache als die Sache selbst. �

Allein zeichnen kann einsam sein, mit jemandem zusammen schon interessanter und wenn man Hilfe bekommt und niemand schaut einem beim Zeichnen über die Schulter, um so besser. Auch wenn Bücher zum Hineinzeichnen und Kreativsein, besonders für Kinder, sich neuerdings auf dem Markt häufen, dieses Künstlerbuch hat seinen ganz eigenen Charme, denn es wurde mit viel Humor entworfen und richtet sich an alle Altersgruppen. Die Bilder zum Mutmachen und Anregen stammen von dem englischen Cartoonisten Quentin Blake, der bekannt wurde durch seine frechen Illustrationen zu den Büchern von Roald Dahl.

Die Zeichenanleitung, die dieses Pappbuch, dass aussieht wir ein Skizzenbuch mit Spiralheftung, empfiehlt, ist die Einfach-Drauf-Los-Methode. Jeder kann sich ein wei�es Blatt nehmen und loszeichnen. Benötigt werden allerdings ein schwarzer und roter Aquarellstift und ein guter schwarzer Fineliner. Aber so spontan soll es dann doch nicht sein, denn die Autoren dieses Zeichenbuches versuchen, dem Laien zu verdeutlichen, dass es um das Wesentliche einer Sache geht, um den Kern des Gemalten. Ein bisschen Selbstkritik darf auch sein, aber bitte nicht zu viel. Von Seite zu Seite kann der angehende Zeichner erstmal sein Arbeitsmaterial ausprobieren und dann beginnt das Eigentliche. Gemalt wird, was jeder kennt und das hei�t, niemand muss den Picasso spielen. Alles beginnt mit dem Zeichen von Besen, Schrubber und Staubwedel. Und das kann ja wirklich nicht schwer sein. In den Ideenkisten, die ganz unten auf einigen Seiten zu finden sind, werden ein paar Anregungen gesammelt, um den Geist in Schwung zu bringen.

Zeichnen hei�t im einem bestimmten Tempo, aber individuell arbeiten. Niemand muss die entstandenen Werke bewundern, au�er der Künstler selbst und seine Mutter natürlich, meint in seiner trocken - ironischen Art Quentin Blake. Jede seiner mit nur wenigen Strichen gezeichneten Szenen erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Nach Topfpflanzen, aus dem Gedächtnis zeichnen und Kerzen und Uhren mit ihren jeweiligen unterschiedlichen Charakteren beginnt das perspektivische Zeichnen.

Wie gehe ich beim Zeichnen mit Licht und Schatten um? Wie zeichne ich einen Hund oder ein Pferd? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und doch ein paar Regeln sollten schon beachtet werden.

Wer Spa� am Malen hat und sich von Quentin Blake, einem der witzigsten und vor allem kreativsten Illustratoren und Cartoonisten beraten lassen will, sollte sich auf dieses Buch einlassen und loslegen.