Ich sehe den Mann deiner Träume, USA, 2010

Regie und Drehbuch: Woody Allen

Concorde Filmverleih

_______________________________________________________________

Der amerikanische Filmemacher Woody Allen bleibt sich in seinen Themen ( Melinda & Melinda u.a.) treu. In seinem neuen Film umkreist er die Schicksale mehrerer Bewohner Londons, die alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen und es schaffen, sich und ihre Umgebung gnadenlos zu täuschen.

Alles beginnt damit, dass die einfältige Helena ( Gemma Jones ) sich liebend gern in die Hände der Wahrsagerin Crystal begibt. Helenas Tochter Sally ( Naomi Watts ) gibt vor, dass sie froh ist, wenn ihre Mutter sich von wem auch immer täuschen lässt, damit sie ihre Ruhe hat. Sallys unfähiger Ehemann, der mal einen Bucherfolg hatte und nun einen Flop nach dem anderen produziert, täuscht vor ein Buch geschrieben zu haben, dass allerdings nicht aus seiner Feder stammt. Helenas Ehemann, Alfie, ( Antony Hopkins) durchlebt die Tiefen eines Mannes in der späten Midlife-Krise. Mit einer dümmlichen, dabei extrem attraktiven Geliebten und Viagra versucht er sein Alter und den Zustand seines Körpers auszutricksen. Sally glaubt, dass ihr Chef, Greg, ein gutaussehender Kunsthändler ( Antonio Banderas ) sich in sie verlieben könnte. Sie hilft ihm teuren Schmuck auszuwählen, der ihr nicht nur gut steht, sondern auch über die Tatsache hinwegtäuscht, dass Greg bereits längst eine andere Geliebte ausgewählt hat. Aber hat nicht Crystal all diese Täuschungen bereits Prophezeit?

Der Reigen der Täuschungen kulminiert in tragikomischen Szenen, die bravourös wie in einem Kammerspiel ausgelebt werden.

Alle liebevoll gezeichneten und hervorragend gespielten Figuren, allen voran Gemma Jones als nervige, unselbstständige Helena scheitern in ihren Beziehungen, in ihren Wünschen und Hoffnungen. Niemand versucht dem anderen die Wahrheit zuzumuten, erst dann, wenn die Täuschung zur eigenen Falle wird, beginnt das Drama. Aber dann ist es eigentlich schon zu spät.